Hintergrund - Spielablauf - Hygienekonzept

Szenarien

Zu Beginn jeder Runde wird jeder Spieler einem Szenario zugeordnet, in dem er zusammen mit zwei bis drei anderen Mitspielern um Erfahrung für sich und Einfluss für seinen Kandidaten ringt.

Jedes Szenario betrifft die Kerninteressen einer Gaffel, so dass Einfluss nicht nur für den Kandidaten sondern auch auf die entsprechende Gaffel gesammelt wird.

Szenarien

  1. Die Hochzeit (Goldschmiede)
  2. Die Mühle (Bäcker)
  3. Der Wagenzug (Händler)
  4. Der Tierraub/Bauernfang (Ledermacher)
  5. Die Kollekte (Waffenschmiede)
  6. Im Hafen (Tuchmacher)
  7. Der Weinkeller (Gelehrte)
  8. Die Brücke (Baumeister)

Die Hochzeit

Eheverbindungen sind der Schlüssel zur Machtabsicherung - ob nun zwischen Hochadel, Niederadel, Zunftmeistern oder Grossfamilien, Eheschliessungen sind Machtpolitik. Sie zu verhindern oder abzusichern ist ein elementarer Aspekt der Machtkämpfe in Balkenheim.

Da bei jeder Trauung auch Geld im Spiel ist, und soziales Ansehen immer damit zusammenhängt, wie viel Prunk und Verschwendung man sich leisten kann, ergibt ein Einfluss auf die Trauungen auch einen Einfluss auf die Hersteller dieses Prunks, die Gaffel der Goldschmiede.


Die Mühle

Das Mahlen von Getreide ist traditionell den Zünften vorbehalten - Ausnahmen gibt es in Balkenheim nur für Abteien, die ausschliesslich für den eigenen Gebrauch Handmühlen betreiben dürfen. Allein der Besitz einer Handmühle ist ein schweres Vergehen gegen die Gaffelprivilegien und wird mit Bußgeld und/oder Pranger bestraft, bei Wiederholungen mit dem Entzug der Bürgerrechte und der Rechtsfreiheit.

Dem ungeachtet unterliegt der Zugang zu einer der wenigen Mühlen gelegentlich der Willkür bewaffneter Banden, so das rechtgläubige Bürger und insbesondere Bäcker ihre Getreide nicht ohne weiteres mahlen lassen können. Um also die Freiheit des Mahlens herzustellen gibt es gelegentlich unweigerlich und unvermeidlich Konflikte. Wer die Kontrolle über den Zugang zu den Mühlen hat, erhält natürlich auch Einfluß bei den Bäckern.


Der Wagenzug

Auch wenn Balkenheim am Oberlauf der Schiffbarkeit der Balk liegt werden nicht wenige Handelswaren auch mit Wagenzügen bewegt. Die in Balkenheim ansässigen Waffen- und Rüstungen exportieren ihre Waren weithin, und Balkenheim importiert viele Waren wie Vieh, Stoffe, Tuche, Farben aber auch Luxusgüter wie Pergament, Tinten und Gewürze. Balkenheimer Händler haben über die Hanse gute Kontakte nach Nordwesteuropa, sind über die ansässigen Kommenden und Abteien aber auch nach Italien oder zu den Ordenslanden hin gut direkt vernetzt.

Kontrolle über die Wagenzüge - gelegentlich auch gegen den Willen ihrer zu viel leicht bewaffneten Besitzer - ist eine oft auftretende Herausforderung für die Mächtigen von Balkenheim - wer die Sicherheit am besten garantiert, gewinnt Einfluß bei den Händlern.


Der Tierraub (Bauernfang)

Die Produktion von Lederzeug als Schutzkleidung für Soldknechte, aber auch als Unterlage für bessere Rüstungen oder als Geschirr, ist in Balkenheim eines der wichtigsten Gewerke.

Um sicherzustellen, dass man das beste Leder bekommt, muss man gelegentlich direkt in den Scheunen die besten Stücke Vieh von ihren Besitzers kaufen. Dazu braucht man den direkten Draht zu den Bauern. Zugang zu den besten Rohmaterialien ergibt natürlich Einfluss auf die Ledermacher.


Die Kollekte

Die Herstellung von Waffen und Rüstgut ist aufgrund der Stellung der Soldknechte in Balkenheim von elementarer Bedeutung. Eng damit verbunden ist durch das Edikt von Icenia das Verbot für die Kirchenfürsten, eigene Steuern direkt zu erheben. Auch wenn innerhalb der Stadtgrenzen von Balkenheim dieses Verbot streng durchgesetzt wird, so gibt es doch im Umland - auf den zu Balkenheim gehörenden Ländereien und Gütern - immer wieder gierige Pfaffen, die im Namen einer sogenannten freiwilligen Kollekte dieses Verbot unterlaufen, besonders wenn gerade die bischöflichen Zuweisungen ausfallen.

Die Unterbindung der gesetzeswidrigen Steuersammlung und die Verhaftung des pöswilligen Purschen bringen Einfluss bei den Waffenschmieden.


Im Hafen

Balkenheim liegt am Oberlauf der Balk, getrennt von der schiffbaren Balk durch die uralte Balkenbrück. Nur kleine Boote können diese Brücke passieren, so das in Balkenheim selber neben diesen kleinen Booten nur Erze und Holz vom Oberlauf umgesetzt werden. Dafür gibt es aber unterhalb von Balkenbrück eine Kolonie, Balkenhafen, die den Fernhandel über die Flüsse und das Umladen auf die Boote umsetzt. Das wichtigste Umschlaggut hier sind Tücher, Stoffe und deren Zubehör, die in Balkenheim weiterverarbeitet werden.

In alter Tradition gelten die Rechte für die Soldknechte in Balkenhafen nur eingeschränkt, so dass hier etwas weniger robuste Überzeugungsarbeit geleistet werden muss. Wer die Kontrolle über Balkenhafen hat, der erhält zusätzlichen Einfluss bei den Tuchmachern.


Der Weinkeller

Unter Balkenheim liegt ein ausgedehnter Kellerbereich, der bereits seit Jahrhunderten genutzt und ausgebaut wird. Fast alle Keller sind miteinander verbunden, und selbst die Gelehrten sind nicht sicher, wann der erste Keller angelegt wurde. Viele Bereiche werden von den mächtigen Familien gemeinsam genutzt, und alte Abmachungen und neue Rivalitäten werden oft unterhalb der Oberfläche gebrochen und gemacht.

Die Kontrolle über die Unterstadt von Balkenheim bringt zusätzlichen Einfluss bei den Gelehrten.


Brückenzoll

Etwas flussabwärts von Balkenheim existiert eine Brücke über die Balk, die vermutlich auf die Römer zurückführt - auch wenn nicht klar ist, warum gerade über die Balk eine solch gewaltige Brücke führen sollte. Da niemand anders sie gebaut hat - oder auch nur bauen konnte - geben sich die meisten mit ihrer schlichten Existenz zufrieden.

Die Kontrolle über die Brücke ist sowohl für den Schiffsverkehr zwischen Balkenheim und Balkenhafen als auch für viele Überlandrouten wichtig. Gelegentlich versucht die ein oder andere Fraktion hier Kontrolle auszuüben oder gar Brückenzoll einzuziehen - was aber der Tradition nach nur den Baumeistern Balkenheims ausschliesslich zum Zwecke des Erhalts der Brücke zusteht. Die Kontrolle über die Brücke gibt demnach Einfluss bei den Baumeistern.